Zuchtphilosophie und Aufzucht

Mein Zuchtziel ist es, ganz besonders gutartige, aufgeschlossene, fröhliche und kinderliebe Tibet Terrier mit robuster Gesundheit und ursprünglichem Erscheinungsbild zu züchten. Sie sollen weder übertrieben langes oder völlig glattes Haar haben noch zugunsten eines zu eleganten Typs das urig-bärige der Rasse verlieren. Ich züchte deshalb unter Vermeidung des betonten Showtyps, wenn, dann nur einmal in Anlehnung, so dass der Wurf gemischte Typen enthält. Außerdem achte ich auf möglichst volle Farben, denn mit (viel) weiß gescheckte oder ganz weiße Hunde können in seltenen Fällen taub sein, und sogar noch ein wenig öfter halbseitig gehörlos. Ich halte also die, leider gängige Zuchtpraxis, teilweise über Generationen reinerbige Weißschecken miteinander zu verpaaren, nicht für gut und deshalb werden Sie bei mir auch keine Welpen aus solchen Verpaarungen finden. Es wird immer mit mindestens einem vollfarbigen Partner verpaart. Es gibt nur einen Hörtest für die gescheckten Elterntiere, leider keinen Gentest zur Vermeidung von Gehörlosigkeit.

Alle unsere Welpen werden im Haus geboren, und zwar nicht in Extra-Zimmern, sondern in unseren üblichen Wohnräumen. Unser Rudel ist sehr friedlich, und unsere Hündinnen haben kein Problem damit, wenn die anderen Rudelmitglieder in respektvollem Abstand liegen, und, sich ruhig verhaltend, die Geburt beobachten. Auch unser zwölfjähriger Sohn weiß schon, wie man einer Hündin Ruhe und Beistand während der Geburt leistet, und ist oft dabei. In der Wurfkiste verbringen unsere Kleinsten dann ungefähr die ersten zweieinhalb Wochen, und es hält sich immer jemand in der Nähe auf. Die Welpen werden täglich angefasst, gestreichelt, und regelmäßig gewogen, aber ohne der Mutterhündin das Gefühl zu vermitteln, dass es "unsere" Welpen wären. Sie hat zu Anfang das Recht darauf, dass es "ihre" Welpen sind, und die liebevolle und sorgfältige Umsorgung der Hündin durch uns steht in dieser Zeit im Mittelpunkt. Und deshalb darf bei uns in der Zeit, in der die Welpen als Nesthocker noch in der vegetativen Phase mit geschlossenen Augen und Ohren sind, auch noch kein fremder Besuch kommen.

Dann schließt sich die Zeit an, in der unsere Welpen in ein Gehege in unserem Bad umziehen. Dort wird das Schlaflager so eingerichtet, dass sie ebenerdig davon herunter krabbeln können, um ihre Geschäftchen, die sie dann lernen allein abzusetzen, vor, und nicht auf der Decke, zu machen. Dort liegen dann Stubenrein-Unterlagen. Zum Laufenlernen liegt aber auch noch ein großer Biber-Bettbezug da, da die Kleinen in diesem Alter auf Zeitung oder glattem Boden noch zu sehr ausrutschen. In dieser Zeit erfolgt auch die erste Anfütterung nach dem Prinzip der Artgerechten Rohfütterung (BARF). Diese ermöglicht auch dem Magen-Darm-System einen gesunden und robusten Start ins Leben! Die Mutterhündin kann in dieses Gehege nach Belieben rein und raus springen. Sie schläft dann nachts auch schon mal gerne wieder stundenweise mit bei uns im Schlafzimmer, die Türen im Haus sind offen. In dieser Zeit bekommen unsere Welpen den ersten Besuch von ernsthaften, geeigneten und freundlichen Interessenten. Sie gewöhnen sich an viele Indoor-Geräusche wie Staubsauger, Fön, Musik, Gespräche, Türklingeln usw. Zum Spielen werden die Welpen mit in die Küche, das Wohn-und Esszimmer genommen, wo sie dann außerhalb des Welpengeheges neue Eindrücke sammeln können.

In der sechsten Woche schließt sich die Zeit des Drei-Orte-Wechsels an :-)
1.) Spielzeit im Haus, bei großen Würfen im "Schichtwechsel" mit ca. drei Welpen. So kann man die Welpen individuell betreuen und auch schon versuchen, die Stubenreinheit in die richtige Richtung zu lenken. Hier lernen die Welpen auch, nicht nur miteinander und mit herum liegendem Spielzeug zu spielen, sondern mit den Menschen im Spiel zu interagieren. Auch auf der Couch sitzen und mit Fernsehen steht hier mal auf dem Programm ;-)

2.)Auszeit und Nachtruhe im "Welpen-Ruhe-Räumchen": Wenn die Welpen in der sechsten Woche unserem Welpengehege im Bad entwachsen sind, schlafen sie im Welpen-Ruhe-Raum im Haus. Dort lernen sie nach und nach, nachts länger durch zu schlafen. Zuerst gehen wir sie dort nachts einmal "besuchen", und die Hündin säugt sie dann. Wenn sie ihre Geschäftchen dann auf Zeitungspapier in der speziellen "Toilettenecke"erledigt haben, und alles wieder sauber gemacht ist, schlafen sie weiter. Nach und nach wird die Nachtruhe dann auf ca. sieben Stunden erweitert, und Sie bekommen bei Abgabe dann von uns einen Welpen, der schon einen guten Tag-Nacht-Rhythmus entwickelt hat. Bei schlechtem Wetter machen die Welpen dort auch ein Mittagsschläfchen. Und es darf in dieser "rustikaleren" Räumlichkeit auch einmal etwas "rustikaler" gespeist werden ;-) Wenn wir sie dort wecken, um sie ins Haus zu holen, achten wir auch erst auf den "Toilettengang", um sie erst gar nicht in Versuchung zu führen, dann dort, wo alles nach Mensch riecht, ihre Geschäftchen zu verrichten. So bekommen sie schon eine Ahnung davon: Wo die Menschen sich aufhalten, ist kein Klo ;-)

3.) Der Welpenauslauf im Garten, direkt vor unserem Wohn- und Kinderzimmerfenster: Dort dürfen die Welpen sich ab ca. der fünften bis sechsten Woche bei entsprechendem Wetter ganztägig aufhalten, denn es ist auch ein kleines Räumchen angeschlossen, in das sie sich nach Belieben zurück ziehen können. Und natürlich geht es auch von dort aus weiterhin im "Schichtwechsel" mit ins Haus. Draußen werden jetzt "Outdoor-Eindrücke" gesammelt, wie Zaungäste (wir haben nette, tierliebe Nachbarn), Rasenmäher, spielende Kinder, Nachbarshund, und natürlich die Welpenbesucher, die jetzt oft schon "ihren" Welpen besuchen kommen. Außerdem gibt es draußen auch wieder anderes, interessantes Spielzeug.